Du hast dir ein teures Stück Steak gekauft und hast Angst es zu versauen? Du möchtest dir ein gutes Stück Steak kaufen, weißt aber nicht wie du es vernünftig zubereiten sollst? Diese Fragestellung lässt sich beliebig variieren. Die Fragen nach dem “wie bereite ich mir ein perfektes Steak zu” höre ich immer und immer wieder.
Wie grille ich das perfekte Steak?
Ok, das Wort perfekt ist so eine Sache, was ist schon perfekt? Jeder definiert “perfekt” letztlich für sich selbst und jeweils anders als der Nächste. Und was ist unter dem Strich schon subjektiver als Geschmack?! Tatsache ist aber, dass ein gutes Rib Eye Steak, Flank Steak, T-Bone, Flat Iron Steak oder andere Steak Zuschnitte nicht günstig sind und deshalb solltest du wissen, wie du dein Fleisch ordentlich auf dem Grill zubereitest.
Nichts desto trotz möchte ich euch einfach ein paar Dinge mit an die Hand geben, wie ich mir ein perfektes Steak zubereite und wie ich es gern esse. Denn auch Steak grillen ist kein Hexenwerk, wenn man einige Grundregeln beachtet. Hierzu sollten wir allerdings zunächst festhalten wie das Steak am Ende aussehen sollte. Für mich ist es ein perfektes Steak, wenn es außen schöne Röstaromen und Grillstreifen (Branding) hat und innen durchgehend zart rosa ist. Ich esse mein perfektes Steak am Liebsten bei einer Kerntemperatur um die 55-57 Grad (Medium Rare bis Medium).
Was ist das beste Stück Fleisch für Steak?
Hört sich hart an, aber den Spruch kennt jeder, „aus Scheiße gewinnt man kein Gold“ oder um es etwas weniger ausdrucksstark zu formulieren, wer nicht bereit ist in gutes Fleisch zu investieren, darf vom Endprodukt keine Wunder erwarten. Gleichwohl gelten die gleich nachfolgenden Tipps im Grunde unabhängig von der Fleischqualität. Nur das Ergebnis wird sehr wahrscheinlich ein anderes sein.
Die Fleischqualität gibt den Ausschlag
Kaufe Fleisch von guter Qualität, wenn du Qualität auf dem Teller haben möchtest!
Mit dem abgepackten Fleisch vom Discounter wirst du nicht ans Ziel deiner Träume kommen. Du suchst doch ein möglichst perfektes Steak oder? Gehe zum Metzger deines Vertrauen und lass dich dort beraten oder auch in den Großmarkt (Metro & Co), dort gibt es auch immer mal gute Angebote.
Achte beim Fleischkauf darauf, dass dein Steak gut abgehangen ist und somit Zeit zum Reifen (dunkelrote Farbe wie auf den Bildern oben) hatte und eine schöne Marmorierung (feine Fettäderchen s.o.) aufweist. Das sogenannte intramuskuläre Fett -eben diese Marmorierung – , sorgt für die Saftigkeit und den Geschmack später auf dem Teller! Es gibt inzwischen auch zahlreiche Online Shops hinter denen erfahrene und gute Metzger stecken, sowie Onlinehändler, die sich aufgrund ihrer Profession mit der Herkunft und der Verarbeitung von Fleisch bestens auskennen. Übrigens die dunkel rote Farbe vom Reifen ist nicht zu verwechseln mit dem von unter Schutzatmosphäre verpacktem Fleisch im Discounter, nur so nebenbei… 😉 Ich habe gesehen, dass sogar AMAZON schon sehr gutes Fleisch anbietet, was selbstverständlich vom Metzger kommt.
Ich möchte euch hier beispielhaft einige nennen, mit denen ich gute Erfahrungen gemacht habe, die ein super Endprodukt und klasse Service geboten bzw. geliefert haben. Alles Top Adressen!
- der-schwarzwaelder.com
- www.yourbeef.de
- www.metzgerei-brath.de
- www.clickandgrill.de
- www.otto-gourmet.de
Ja ich weiß, die kosten auch was, aber da sind wir wieder beim Ausgangspunkt. Wer am Ende Qualität auf dem Teller haben will, muss vorher ein klein wenig investieren. So manch dort aufgeführtes Fleisch ist nichts für jeden Tag, muss ja auch nicht. Aber denk an das Ziel, wir wollen ein perfektes Steak!!!
Die Reihenfolge der Adressen oben ist zufällig und es wird sicherlich noch weitere Shops geben, da befragt ihr am besten mal www.google.de,
Tipp 1 für ein perfektes Steak – „Kaufe gute Fleischqualität“
Wie dick muss das Steak sein?
Einhergehend mit der Fleischqualität ist natürlich auch die Dicke des Fleisches wichtig. Diese dünnen Minutensteaks vergisst man am besten ganz schnell. Ein ordentliches Steak sollte dicker als 3 cm sein. Das sind in meinem Fall zwei Finger (Ringfinger und kleiner Finger – Mittel und Zeigefinger wäre 4cm). Das ist nicht zum Angeben, sondern hat einen ernsthaften praktischen Hintergrund – wenn ihr angeben wollt, macht es noch dicker… 🙂 .
Wenn ich mein Steak wie oben beschrieben essen möchte, also mit einer von Röstaromen durchzogenen „Kruste“ bzw. gebrandeten Oberfläche und einem zarten rosafarbenen Kern unterhalb der Oberfläche, dann benötige ich hohe Hitze (weitere Details folgen gleich), die meine Fleischoberfläche veredelt. Wenn das Fleisch aber zu dünn ist, dann gart der Kern zu schnell mit durch und übergart unter Umständen, so dass ich mein Steak nicht Medium Rare oder Medium hinbekomme, sondern am Ende eine Schuhsohle auf dem Teller habe. Schade um das teure Stück! Es gibt natürlich auch Zuschnitte wie das Flanksteak, welches von Hause aus schon dünn ist, die muss man entsprechend kürzer zubereiten. Aber grundsätzlich sollten Ribeye, Rumpsteak, T-Bone, Porterhouse & Co ein gewisse Dicke haben.
Tipp 2 für ein perfektes Steak – „Das Steak sollte optimaler Weise größer 3 cm dick sein“
Wie bereite ich das perfekte Steak zu?
Nach dem ihr nun aber das Fleisch auf dem Tisch, bzw. Teller habt, wollen wir uns an die Vorbereitung bzw. Zubereitung begeben.
Soll das Fleisch frisch oder gefroren sein?
Zunächst einmal solltet ihr frisches Fleisch zubereiten. Na klar geht auch gefrorene Ware, aber wir wollen es doch perfekt oder? Frisches Fleisch ist immer besser als gefrorenes, denn beim Einfrieren verletzen die sich ausdehnenden Wasser Kristalle die Fasern des Fleisches. Und dort ist die für die Saftigkeit und Zartheit des Fleisches mit verantwortliche Flüssigkeit gespeichert. Das Ergebnis habt ihr nach dem Auftauen auf dem Teller bzw. im Beutel, nämlich die Flüssigkeit.
Wenn ihr aber gefrorenes Fleisch nehmt, dann achtet schon beim einfrieren darauf, es mit möglichst wenig Luft zu verpacken. Denn Luft ist auf Dauer schädlich fürs Fleisch. Ich benutze (auch für andere Lebensmittel) meinen Vakuumierer von Foodsaver.
Hier kann man in speziellen Vakuumbeuteln z.B. das Fleisch hineinlegen und mittels Vakuumierer die Luft optimal absaugen und den Beutel dann in einem Arbeitsgang verschweißen.
Wenn ihr dann später das Fleisch auftaut, lasst es am besten über Nacht langsam im Kühlschrank auftauen, das ist die schonenste Variante.
Tipp 3 für ein perfektes Steak – „Wenn möglich frisches Fleisch nutzen!“
Muss das Fleisch Raumtemperatur annehmen oder nicht?!
Im wieder liest man, dass man sein Steak aus dem Kühlschrank holen soll und auf Raumtemperatur kommen lassen soll. Der Hintergrund ist klar. Wenn ich z.B. 20 Grad habe benötige ich bis zur fertigen 56 Grad Marke nicht mehr so viel Hitze und Gardauer, als wenn ich von 7 Grad starte. Das Problem ist, es dauert eine geraume Zeit, selbst um ein Steak aus dem Kühlschrank auf Raumtemperatur zu bringen. Unter einer Stunde ist das bei entsprechender dicke nicht möglich. In dieser Zeit steigt aber auch gleichzeitig die Bakterienentwicklung im Fleisch an und das mit zunehmender Temperatur rapide. Da muss jeder für sich entscheiden wie er es handhabt. Ich jedenfalls lasse mein Steak max. 20-30 Min. vor dem Grillen aus dem Kühlschrank.
Wie würze ich mein Steak? – Salz, Pfeffer, Marinade?
Hey, was habt ihr noch für das Stück perfekes Steak vor euch bezahlt? 39,- € fürs Kilogramm oder sogar viel mehr? Warum in aller Welt sollte ich ein solches Stück vom besten Fleisch meines Metzgers mit Marinaden übertünchen? Ich möchte den reinen, genialen Fleischgeschmack, nur mit etwas Pfeffer und Salz genießen. So ist zumindest meine Einstellung. Und das interessante ist. Ich habe mir schon zig mal vorgenommen, „ach beim nächsten mal versuchst du es mal mit dieser oder jeder Marinade oder diesen Gewürzen, etc.!“ Aber nein, wenn es dann soweit ist, möchte ich doch wieder nur den puristischen genialen Geschmack des Fleisches schmecken. Ich bringe es einfach nicht übers Herz. Aber das muss jeder für sich entscheiden, ich kenne euren Geschmack ja nicht. 😉
Salz vorher – Pfeffer nachher!
Ich verwende also nur Salz und Pfeffer. Wenn ihr also euer Steak im Kühlschrank frisch oder aufgetaut liegen habt, holt es aus der Verpackung spült es kurz unter kaltem Wasser ab. Beginnt damit ca. 1,5h bevor ihr anfangt zu grillen. Anschließend mit einem Küchentuch trocken tupfen. Jetzt nehmt ihr grobes Meersalz und bestreut euer Steak von beiden Seiten damit. Nicht zu viel, ein Prise wie man so schön sagt. Jetzt legt ihr es auf den Teller und zurück damit in den Kühlschrank. Nach 30 Minuten einmal wenden. Nach einer Stunde könnt ihr euer Steak dann aus dem Kühlschrank holen und noch für 30 Min. auf Temperatur kommen lassen. Das Salz hat den Effekt, dass es dem Fleisch etwas Flüssigkeit entzieht, das ist gemeinhin bekannt. Gleichzeitig löst diese Flüssigkeit das Salz aber auch auf und das Fleisch nimmt das aufgelöste Salz auch wieder auf und zieht es mit ins Fleisch. Natürlich nicht bis mitten rein, aber zumindest leicht unter die Oberfläche. Hier mal zwei Fotos, wo man vorher/nachher sehen kann:
Auf keinen Fall vor dem Grillen das Fleisch mit Pfeffer würzen. Wir haben beim Grillen von Steak Temperaturen von etwas über 200 Grad direkte Hitze, da verbrennt der Pfeffer und wird bitter und das wollen wir ja nicht. Frischen grob gemahlenen Pfeffer, der sein Aroma beim Mahlen entfaltet, gebt ihr erst nach dem Grillen zum Essen über das Fleisch.
Tipp 4 für ein perfektes Steak – Salz vorher – Pfeffer nachher
Jetzt geht´s los!
Ok, noch nicht ganz, denn wir müssen den Grill ja noch anmachen. 😉 Das solltet ihr übrigens zeitnah vorher erledigt haben. Außerdem solltet ihr euch ab jetzt damit abfinden, dass wir grundsätzlich eine 2-Zonenglut in unserem Grill herstellen um ein optimales Grillergebnis zu erzielen. Aber der Reihe nach. Unser Steak wird heute auf einem Kugelgrill von Weber zubereitet. Bevor es losgeht, macht ihr einen Anzündkamin mit Holzkohle oder Briketts an. Wie ihr sicher einen Grill anzündet, lest ihr in diesem Beitrag.
Holzkohle brennt etwas heißer, dafür aber nicht ganz so lange wie Briketts. Da wir für ein Steak nur 5-6 Min. richtige Hitze benötigen, kommt es also nicht auf die Dauer, sondern die Hitze an. Nutzen könnt ihr aber beides. Ich würde bei der Kohle halt grundsätzlich beachten, dass diese von guter Qualität ist. Ich benutze Kohlen von Mc Brikett oder Profagus.
Wenn der Anzündkamin durchgeglüht ist, sprich die Kohlen mit weißer Ascher überdeckt sind, schüttet ihr diese nur in ein Hälfte eures Kugelgrills. Benutzt Handschuhe um euch nicht zu verbrennen. Die andere Hälfte bleibt frei. Somit habt ihr dann zwei Zonen hergestellt, eine mit Hitze, eine ohne Hitze. Wir sprechen dabei von direkter und indirekter Hitze. Sie hierzu auch das Tutorial direktes und indirektes Grillen.
Wenn die Kohle im Grill ist, noch den Grillrost auflegen und den Deckel vom Grill von weitere 5-8 Minuten offen lassen, damit die Kohlen nochmal Luft nehmen. Nach dieser Zeit ggfs. den Grillrost mit einer Grillbürste von Überresten des letzten Grillens befreien und abbürsten.
„Bei der Nutzung der 2-Zonenglut in Verbindung mit dem Deckel eines Kugelgrills zum Beispiel, macht man sich die unterschiedlichen Temperaturzonen zum Garen seines Grillgutes zu nutze. Direkt über den Kohlen, der direkten Hitze, kann man alles angrillen und mit Röstaromen versehen. Über der indirekten Zone – ohne Kohlen – kann man sein Fleisch dann gar ziehen bis zur gewünschten Tempeatur bzw. den gewünschten Gargrad. Der Grill sollte jetzt auf gut 200-220 Grad eingeregelt sein, damit es losgeht. Legt euch einfach eine Stoppuhr bereit damit nichts schief geht.“
Tipp 5 für ein perfektes Steak – „2 Zonen Glut – direkte und indirekte Hitze“
Wir grillen jetzt unser Steak
Legt euer Steak (ca. 3cm dick) jetzt direkt über die Kohle auf den Grillrost und lasst es dort für 1,5 Minuten liegen. In der Zwischenzeit könnt ihr den Deckel schließen. Nach Ablauf der Zeit dreht, nicht wendet(!), ihr eure Steak um ca. 90 Grad und sucht euch eine neue Stelle über direkter Hitze. Erneut für 1,5 Min. liegen lassen und den Deckel schließen. Das führt dann zu einem schönen Kreuzbranding. Ihr könnt das Steak natürlich auch für 3 Min. auf einer Seite liegen lassen. Nach Ablauf der 3 Minuten wendet ihr euer Steak und verfahrt genauso wie mit der ersten Seite.
Fleisch hat Fasern keine Poren
Das Steak hat jetzt durch die hohe direkte Hitze eine leichte Kruste bzw. ein schönes Branding bekommen. Dieses Branding, sind Röstaromen, die durch die sogenannte „Maillard Reaktion“ enstanden ist. Was genau bedeutet das? Immer und immer wieder hört man Sätze wie: „Die hohe Hitze verschließt die Poren des Fleisches und konsveriert die Saftigkeit des Fleisches!“ Neiiiiiiiin. Fleisch hat keine Poren, sondern Fasern. Es wird also nichts verschlossen, sondern diese Vorgang dient ausschließlich die o.g. Maillard Reaktion (Namensgeber war ein französischer Wissenschaftler) hervorzurufen. Denn die Maillard Reaktion sind eine Vielzahl von chemischen Prozessen die für die Bräunung des Fleisches verantwortlich sind. Folge ist, dass das Fleisch eine dunkle Färbung bekommt und mit herrlichen Aromen versehen wird. Wenn ihr die Röstaromen übrigens maximiert, ist das Fleisch verbrannt! 😉
Nach dem euer Fleisch jetzt diese appetitliche Bräunung angenommen hat, ist es im inneren (je nach Dicke) noch weitestgehend roh. Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten, entweder wir ziehen es bei 100-150 Grad im Backofen auf die gewünschte Kerntemperatur (optimal) oder ihr legt das Fleisch in die indirekte Zone eures Grills, schließt alle Lüftungsklappen und versucht den Deckel nicht ganz geschlossen auf den Grill zu legen. Alternativ könnt ihr auch ein Stück Alufolie nehmen und diese locker über das Fleisch legen (eher suboptimal), so dass diese wie ein Hitzeschild wirkt, am Besten ist der Backofen! ABER: Auf keinen Fall das Fleisch in Alufolie einwickeln, also fest umschließen! Das führt nur dazu, dass das Fleisch einen Teil seiner Flüssigkeit verliert und wir wollen den Fleischsaft doch im Fleisch und nicht in Folie oder sonst wo. Also egal wo ihr euer Fleisch gar zieht, nicht einwickeln!
Tipp 6 für ein perfektes Steak – Fleisch nicht in Alufolie einwickeln
Um jetzt festzustellen, wann die richtige Temperatur erreicht gibt es zwei Möglichkeiten. Die Sicherste ist, ihr habt ein Thermometer und könnt die Temperatur überwachen.
Die andere Möglichkeit ist, ihr verlasst euch ein wenig auf euer Gefühl und benutzt in Verbindung mit eurem Handballen die Druckmethode. In der Abbildung unten seht ihr, wie ihr feststellen könnt welchen Gargrad euer Fleisch hast. Legt man die
- Daumen und Zeigefinger locker zusammen ist der Handballen weich, das Fleisch noch roh (rare, bleu) und gibt auf Druck nach.
- Daumen und Mittelfinger, der Handballen fühlt sich fester an, das Fleisch ist rosa im Kern aber noch eher roh (medium rare)
- Daumen und Ringfinger, der Handballen fühlt sich deutlich fest an, beim Druck auf das Fleisch kommt dieses wieder zurück in die Ursprungsform, das Fleisch ist durchgehend rosa. (medium)
- Daumen und kleiner Finger, der Handballen ist sehr hart, das Fleisch ist durch und verliert seine rosa Farbe in ein eher grau (well Done)
Im übrigen gibt es von Steakchamp auch einen „Nagel“ der ins Fleisch kommt und anfängt zu blinken wenn das Fleisch fertig ist. Auch ne coole Sache. Ich habe dazu unter diesem Link mal einen Beitrag darüber geschrieben.
Kerntemperaturen Steak
- Rare: 48-52°C
- Medium Rare ca. 52-54 Grad
- Medium 55-59 Grad
- Well Done >60 Grad
Wenn das Fleisch die beabsichtigte Kernttemperatur hat, kann es losgehen und ihr seid fast am Ziel eurer Steakträume!
Muss ich mein Fleisch ruhen lassen oder nicht?
Ich lasse mein Fleisch dann nicht noch großartig ruhen. Die einen sagen, das Fleisch muss sich noch entspannen um dann auch saftig zu sein, die anderen behaupten wieder anderes. Wissenschaftlich ist es so, dass während des Ruhens des Fleisches ein Temperaturausgleich zwischen dem Randbereich und dem Kern stattfindet. Die Proteine im Fleisch sind während des leichten Abkühlens wieder in der Lage die Flüssigkeit die im Fleisch ist zu binden. Somit läuft die Flüssigkeit im Fleisch beim Anschneiden nicht aus. Ich habe schon beides ausprobiert und beides erlebt.
Fakt ist, liegt mein Fleisch auf dem Teller oder Schneidbrett, wird es kalt! Und bis ich das aufgeschnitten habe und auf dem Teller oder mir noch den Steakpfeffer organisiert habe, vergeht ohnehin noch eine Minute, das muss reichen! Eine weitere Tatsache ist, das Fleisch gart in dieser Zeit weiter, denn im inneren ist ordentlich Hitze. Ich müsste es also etwas früher vom Grill oder aus dem Ofen holen, damit es am Ende nicht übergart ist. Denn Ziel war ja 56 Grad Celsius!
Wenn ihr eurer Fleisch also vom Grill geholt und auf dem Teller oder Schneidbrett liegen habt, schneidet es nach kurzer Zeit an und genießt es. Zuvor würze ich meine Steak immer noch mit frisch gemahlenem Pfeffer und gebe zusätzlich noch etwas frisch gemahlenen Pfeffer auf den Teller, denn darin stippe bzw. tunke ich die einzelnen Fleischstücke dann auch noch mal ein. Alles nach Geschmack und wie ihr es mögt. Wenn ihr meint es ist zu wenig Salz am Fleisch, könnt ihr da auch noch mal nachwürzen.
Tipp 7 für ein perfektes Steak – Esst euer Fleisch solange es warm ist!
Yeah, ihr habt es geschafft. Ihr habt EUER Steak gegrillt und wenn es nach meinem Geschmack geht, hat es außen herrliche Röstaromen, eine leichte dünne Kruste und ist im inneren durchgehend rosa, super saftig und hat einen einmalig herrlichen Rindfleisch Geschmack. So muss ein Steak in meinen Augen aussehen und schmecken! Ich hoffe ich habe euch mit der Art wie ich mein Steak zubereite ein wenig helfen können bzw. die Angst nehmen können euer Steak auf dem Grill zuzubereiten. Versucht es einfach und bestimmt findet ihr hier und da noch Dinge, die ihr für besser haltet oder bei euch besser funktionieren. Gerade im Hinblick auf die angegebenen Zeiten hängt es immer davon ab wie stark die Hitze ist und wie dick euer Fleisch ist.
[box]Hier noch mal die Zusammenfassung der Zubereitungstipps!
- Kaufe Fleisch von guter Qualität
- Das Steak sollte grundsätzlich mehr als 2,5 cm-3cm dick sein.
- Frisches Fleisch nutzen
- Salz vorher – Pfeffer nachher
- 2 Zonen Glut – direkte und indirekte Hitze
- Fleisch nicht in Alufolieeinwickeln
- Esst euer Fleisch solange es warm ist![/box]
Zum Schluss möchte ich euch noch eine Zusammenfassung der von mir zum Steak zubereiten benutzten Hilfsmittel auflisten, welche ich im Laufe der Zeit lieben gelernt habe.
- Grillgrates
- Grillthermometer
- Steakpfeffer von Ankerkraut
- Grobes Meersalz von Ankerkraut
- Grillzange
- Anzündkamin
- Steakmesser
- Steakchamp Thermometer
Ich hoffe ich konnte den euch ein wenig eine Hilfestellung geben, wie man ein gutes Steakergebnis erzielt. Es gibt natürlich bestimmt noch „X“ andere Methoden und Möglichkeiten, wie z.B. Sous Vide oder rückwärts grillen, um ein top Ergebnis zu erzielen. Mir ist aber daran gelegen mit einfachen Mitteln auf einem Kugelgrill ein paar Basic-Tipps zu geben wie es funktioniert!
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Sieh dir auch meine anderen Tutorials, zu Burger, Pizza und Co an!
Update: Hier findest du jetzt auch eine kurze Anleitung zum rückwärts grillen von Steaks!
Hi,
schönes Tutorial, nur die Sache mit dem Salz ist mir nicht klar. Warum soll ich das vorher einziehen lassen?
Bei uns kommt vorher gar nichts dran und nachher nur Meersalz (wenn es geschnitten ist).
Gruß aus Spanien
Frank
Hi Frank,
das ist wohl auch ein wenig Glaubensfrage wie du es am Ende machst. Ob vorher oder nachher bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Nur Pfeffer, der muss nachher dran.
Gruß
Olly
Hallo Olly,
wird ein Dry Aged Steak auf dieselbe Art und Weise zubereitet oder muss hier anders verfahren werden?
Gruß,
Patrick
Hi, die bereitest du gleichermaßen zu.
Gruß Olly
Hallo Olly,
was ist denn ein „guter Richtwert“ für die Dry Aged-Reifung?
Ich habe hier beim Dry Aged Tomahawk mal etwas von 6 Wochen gelesen.
Als ich letztens an einer Fleischtheke Dry Aged T-Bone etc. gesehen habe, waren die alle deutlich „älter“, teils bis zu ca. 3 Monaten.
Grüße
Achim
Hallo Achim,
danke für die Nachfrage bzw. fürs Kommentieren. Ich bin zwar kein Metzger, aber man sagt, dass das Trockenreifen des Fleisches ja der Intensivierung des Geschmackes dient. Die Zartheit bekommt das Fleisch schon nach etwa 10-15 Tagen. Der Geschmack hingegen intensiviert sich mit zunehmender Zeit. Fachleute sind sich allerdings einig, das nach 4-6 Wochen auch da keine Steigerung mehr erzielt wird. Insofern macht eine derart lange Reifezeit von 3 Monaten eigentlich keinen Sinn. Das Dry Aged Tomahawk, welches ich hier von der Beilerei vergrillt habe, war jedenfalls ganz großes Gaumenkino! Ich denke du meinst diesen Artikel hier oder?
https://www.livingbbq.de/recipe/dry-aged-t-bone-steak-mit-gremolata-und-pesto/
Gruß
Olly
Hallo Olly,
Ich glaube, im Artikel über das Tomahawk hattest Du auch was von 6 Wochen geschrieben!?
Grüße
Achim
Hi Achim,
ja das stimmt, das ist auch 6 Wochen gereift und war einfach ein Knaller. Ich kann dir aber nicht sagen, ob es nach vier Wochen genauso geschmeckt hätte. Ich glaube da scheiden sich auch ein wenig die Geister. 4, 6, 8 Wochen, wird alles sein Berechtigung haben. Ob es aber noch länger noch besser wird, ist wohl eher nicht der Fall. Aber da fehlt mir die Erfahrung.
Beste Grüße
Olly
Hallo Olly,
als spätberufener Griller (50+), habe ich heute das perfekte Steak probiert und muss sagen mit deiner Anleitung kann man nix falsch machen, war lecker, das für meine Frau zwischen medium und well done perfekt gelungen, meins medium rare auch am Punkt.
Danke für die Anleitung.
Frage zum Kalträuchen von Fischen, geht das mit Karpfen, Del und Co auch, also mit jedem Fisch?
Lg
Christian
Hallo Christian,
vielen Dank für deine Rückmeldung und danke fürs Lesen hier. Beim Fisch bin ich leider auch nicht so der Experte, soweit ich aber weiß kann man Karpfen kalt und heiß räuchern. Probiert habe ich das allerdings noch nicht.
Beste Grüße
Olly
Hi Olly
als Fischer ist die Beschaffung der Fische kein Problem, werde mal einen Karpfen probieren und dir eine Info geben obs was wurde.
Christian
Okay, bin gespannt auf deine Rückmeldung.
Beste Grüße
Olly