BEEF RIBS stammen vom Rind und sind eine tolle Alternative zu den üblichen Ribs vom Schwein. Sie schmecken super lecker und lassen sich ebenfalls Low & Slow, also bei niedriger Temperatur auf dem Grill zubereiten. Genau wie bei den Rippchen vom Schwein, unterscheidet man bei den Beef Ribs die unterschiedlichen Cuts bzw. Zuschnitte aus denen die Rinderrippen stammen.
Beef Ribs oder warum sie auch Dino Ribs genannt werden
Bei den Beef Ribs gibt es analog zu den Ribs vom Schwein (Lese Tipp!) ebenfalls sogenannte Beef Back Ribs und die Beef Short Ribs oder in Deutschland auch Querrippe oder Spannrippe genannt. Wenn du einmal solche Beef Ribs vor dir hast, weißt du auch warum diese umgangssprachlich Dino Ribs genannt werden. Die können vor Allem im Vergleich mit den Ribs von Schweinen ein echt beachtliches Ausmaß haben und wirken geradezu monströs. Die aus den USA stammende Bezeichnung Short Ribs hat nichts mit der Länge der Rippen zu tun, denn „kurz“ sind diese ja eigentlich auch gar nicht, sondern damit, dass diese aus dem Short Plate stammen, dem Bereich beim Rind, der zwischen dem Brisket (Rinderbrust) und der Flanke (Flanksteak) liegt.
Zubereitung der Beef Ribs
Was die Zubereitung angeht, die beschreibe ich dir gleich natürlich noch genauer, kann vorab festgehalten werden, dass das Fleisch aus den Rinderrippen nur durch einen langen Garprozess bei niedrigen Temperaturen zart zu bekommen ist. Die Fleischteile aus dem Vorderviertel der Rinder sind extrem beansprucht und sehr langfaserig. Was in der deutschen Küche durch Schmoren zart gemacht wird, geschieht beim Barbecue durch „Low and Slow“, dem Garen auf dem Grill bei niedrigen Temperaturen über indirekter Hitze. Ich habe meine Ribs wie der Titel schon verrät im Timberline 1300 Pellet Smoker zubereitet. Du kannst diese aber genauso gut in deinem Kugelgrill, Gasgrill oder Watersmoker zubereiten.
Das Fleisch für die Beef Ribs bekommst zum Beispiel im Onlineshop der Onlineshop der-schwarzwaelder.com, dort habe ich sie her. Meine Ribs waren noch verhältnismäßig kurz, was mir aber sehr entgegen kam. In der Regel sind Short Ribs wesentlich länger und können locker 2kg wiegen. Da eine Seite recht runde Knochen hatte, dürften diese unmittelbar an die Back Ribs angegrenzt gesessen haben.
Kommen wir jetzt aber zu den wenigen Zutaten die wir für die Zubereitung der Beef Ribs benötigen. Neben den Zutaten brauchst du vor allem Geduld! Die wird am Ende aber mit saftigen und super leckeren Ribs vom Rind belohnt!
Zutaten Beef Ribs:
- Short Ribs
- Beef Booster Rub* von Ankerkraut
- BBQ Sauce nach Wahl
Mehr Zutaten benötigst du wirklich nicht!
Zubereitung:
Zunächst einmal sind die Vorbereitungen analog zu den Vorbereitungen bei den Rippchen vom Schwein. Auf der Rückseite fährst du mit einem Löffel unter die Silberhaut und ziehst diese dünne Membran am Besten mit einem Stück Küchenpapier einfach runter. Wie das genau geht, erfährst du in dieser kleinen Anleitung zum Entfernen der Silberhaut bei Ribs.
Die Beef Ribs sind von Hause aus sehr fettig, sodass du ggfs. die obere Fettschicht wegtrimmen solltest, damit der BBQ Rub auf dem Fleisch landet und nicht nur auf dem Fett. Deinen Grill solltest du für indirekte Hitze auf ca. 110 Grad einregeln. Außerdem benötigst du ein paar Chunks zum Räuchern. Ich habe den Timberline 1300 Pellet Smoker auf 105 Grad „super smoke“ eingestellt und die Zubereitung in zwei Phasen aufgeteilt. Grundsätzlich ist es so, dass du je nach Dicke deiner Beef Short Ribs ca. 6-8 Stunden einplanen musst. Normalerweise messe ich auch keine Temperaturen bei Ribs. In diesem Fall jedoch, habe ich einfach mal ein Grillthermometer* genutzt, weil ich das am Timberline mal testen wollte. Fertig sind die Ribs, wenn sie etwa 95 Grad Kerntemperatur haben. Ich denke grundsätzlich kannst du dich aber bei meiner Vorgehensweise an etwa 6-7 Stunden orientieren. Dazu aber gleich noch mehr.
Nachdem du die Silberhaut entfernt hast, werden die Ribs mit dem Beef Booster Rub gleichmäßig gewürzt, so wie auf dem Foto zu sehen ist.
Den Rub kannst du etwa 20 Minuten einwirken lassen, das genügt. Damit der Rub besser haftet, streust du den Rub zunächst auf eine Seite, feuchtest die Beef Ribs anschließend mit Wasser aus einer Sprühflasche an und wiederholst die Prozedur von der anderen Seite gleichermaßen.
Wenn dein Grill startklar ist, kannst du die Beef Ribs indirekt bei ca. 110 Grad für drei Stunden im Rauch garen. Etwa jede Stunde habe ich die Ribs mit Wasser aus der Sprühflasche besprüht.
Wie gesagt, ein Thermometer ist nicht zwingend erforderlich, ich habe es zum Testen des Timberlines aber genutzt. Nach Ablauf der drei Stunden habe ich die Temperatur auf 140 Grad erhöht und die Ribs weiter gegart. Der Traeger Timberline 1300 Pellet Smoker, macht das von selbst, ziemlich coole Sache. Hier siehst du wie die Phase Zwei im Programm abläuft.
Nach ein paar Stunden, sahen die Rippen schon ganz fantastisch aus und wie das geduftet hat, einfach großartig!
Insgesamt bleiben die Beef Ribs wie schon erwähnt ca. 6-7 Stunden im Smoker oder eben bis ca. 95 Grad. Etwa eine halbe Stunde bevor deine Ribs fertig sind, kannst du diese mit einer dünnen Schicht BBQ Sauce einpinseln. Wenn du den reinen Beef Geschmack haben möchtest, dann lässt du diese einfach weg. Ich fand die BBQ Sauce hat den Beef Geschmack super unterstützt.
Und dann kommt das große Finale. Du holst die Beef Ribs aus dem Smoker und kannst sie locker noch 15 Minuten ruhen lassen, denn um sie sofort zu essen, sind sie eh noch viel zu heiß! Anschließend teilst du die Beef Ribs zwischen den Knochen und servierst sie entweder so oder schneidest sie in Würfel. Die restliche BBQ Sauce kannst du einfach auf den Tisch dazu stellen!
Fazit:
Beef Short Ribs sind super lecker und simpel zuzubereiten. Das saftige Fleisch mit einem tollen Raucharoma und dem Beef Booster Rub machen authentisches amerikanisches Barbecue aus!
Zutaten
- 1 Stück Beef Short Rib Short Ribs haben je nach Größe 1-2 Kg Gewicht
- Beef Booster Rub
- BBQ Sauce
Anleitungen
- Silberhaut von den Beef Ribs entfernen und die Ribs von beiden Seiten mit dem Beef Booster Rub würzen. Den Rub ca. 15 Minuten pro Seite einwirken lassen. Durch das Besprühen mit Wasser aus der Sprühflasche kann der Prozess beschleunigt werden.
- Grill mit z.B. etwas Hickeroy Holz auf 110 Grad einregeln. Die Ribs für 3h indirekt räuchern. Jede Stunde mit Wasser einsprühen.
- Nach drei Stunden die Temperatur auf 140 Grad erhöhen und die Ribs für weitere 3-4h auf dem Grill räuchern. Wer möchte kann die KT messen. Angepeilt sind ca. 95 Grad. Ungefähr eine halbe Stunde bevor die Rippen fertig sind mit BBQ Sauce einmal einpinseln. Die restliche BBQ Sauce kann mit auf den Tisch gestellt werden.
Hi Olly, danke für diesen tollen Beitrag. Das muss ich unbedingt mal ausprobieren. Aber was ich noch nie kapiert habe: ein Rindersteak ist bei ca. 58 Grad medium, bei 65 Grad schon „durch“, hier geht es aber auf 95 Grad Kerntemperatur hoch. Wie kann das dann noch so saftig sein? Liegt das dann am Schmorcharakter der Zubereitungsmethode an sich, in Verbindung mit einer Fleischsorte, die eben KEIN Steak ist, sondern eher Schmorfleisch?
Hi Malte,
ja so kann man es ausdrücken. Ich bin auch kein Metzger, aber versuche es mal so. Es gibt Fleischpartien, die wenig(er) beansprucht werden beim Rind, wie z.B. Filet oder Teile des Rückens, im Vergleich zur Brust, dem Nacken etc. Letztgenanntes Fleisch ist viel langfaseriger und Kollagenreicher. Diese Kollagen löst sich erst bei ca. 75 Grad Kerntemperatur auf in Gelantine und dadurch wird das Fleisch zart über die lange Gardauer. Das kurzfaserige Fleisch welches zum Steak grillen benutzt wird, ist dann schon hinüber… das Garen bei niedrigen Temperaturen (110 Grad) sorgt dafür, das langfaseriges Fleisch saftig bleibt und nicht austrocknet. Im Bereich Kochen ist es genauso, zart wird das Gulasch und Co durch langes Schmoren, wie du schon gesagt hast.
Beste Grüße
Olly
Hi, vielen Dank für dein Bericht. Ich mache welche am kommenden Montag zu meinem Geburtstag. Ich benutze einen Traeger Pelletgrill Pro Series dazu. Ich hatte an die 3-2-1 Methode gedacht. Allerdings würde mir deine Methode auch gefallen. Hast du vielleicht schon beide Methoden an Short Ribs ausprobiert? Bei deiner Methode entfällt der Garprozess von 2 Std.? Wie wirkt sich der Unterschied aus?
LG aus Berlin
Hi,
das durch die Folie werden die Ribs gedämpft, das geht natürlich schneller. Die fehlende Folie ersetze ich einfach durch eine längere Garzeit. Am Ende bekommst du mit meiner Methode (so wie mit der anderen auch) Butter zarte Ribs. Bei meiner Variante bleibt die Kruste besser erhalten, weil sie nicht so sehr aufweicht.
Beste Grüße
Olly
Ich will das mal unbedingt ausprobieren, allerdings möchte ich ungerne den Gasgrill 6-7 Stunden anlassen, wegen Zeitgründen und Geruchsbelästigung zwecks der Nachbarn.
Kann man die Gardauer irgendwie runterschrauben?
Hi Ilay,
Barbecue ist nichts für Eilige. Es braucht seine Zeit, darin liegt am Ende auch das Vergnügen und die Gemütlichkeit und die Belohnung liegt in mega zartem Fleisch. Insofern geht es kürzer nur schwerlich. Du kannst versuchen mit Hilfe der Texax Crutch Methode und einer Temperatur von rund 145 Grad die Garzeit zu veringern. Geruchsbelästigung hast du beim Gasgrill eh nicht, insofern kann ich die Fragestellung diesbezüglich nicht verstehen. Die Texas Crutch Methode findest du hier erklärt:
https://www.livingbbq.de/texas-kruecke-texas-crutch-plateauphase-beimpulled-pork-ribs-und-brisket-folie/
Viel Erfolg und beste Grüße
Olly