Steak rückwärts grillen (engl. Reverse Sear) ist in meinen Augen die beste und einfachste Variante wie du dein Steak zubereiten kannst. Als ich unlängst auf der schönen Insel Borkum war, um Urlaub zu machen, habe ich mir einen Weber Kugelgrill und den Weber Go-Anywhere Gas mitgenommen, damit ich auf der Insel nicht aufs Grillen verzichten muss.
Ebenfalls im Gepäck dabei waren ein paar sehr gute Steaks der-schwarzwaelder.com. An dieser Stelle noch mal meinen Danke für die kurzfristige Lieferung, das war wirklich top. Zum Thema Steak grillen gibt es hier bei LivingBBQ.de schon ein paar Beiträge, in denen ich auch erklärt habe worauf es beim Steak grillen ankommt und wie das Steak grillen rückwärts funktioniert. Für mich ist es die komfortabelste Variante, vor allem dann, wenn du mehrere Steaks gleichzeitig fertig haben möchtest. Diese Garmethode sorgt einfach für einen gleichmäßigen Gargrad. Egal wie du dein Steak gerne ist, ob rare, medium rare, medium oder well, die ersten Schritte sind immer die Gleichen.
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Aromatic Herbs – Kräuterheu zum aromatisieren
Die beiden Steaks auf Borkum habe ich in der Axtschlag Heu Garschale rückwärts gegart. Die sogenannten Axtschlag Aromatic Herbs (Kräuterheu) gibt es für verschiedenen Produkte zu kaufen. Axtschlag bietet die folgenden Heu Boxen mit Kräuterheu an:
- Axtschlag Kräuterheu Garschale: Meat
- Axtschlag Kräuterheu Garschale: Fisch
- Axtschlag Kräuterheu Garschale: Veggie
Sinn und Zweck der Kräuterheu Holzbox ist es, dass das Fleisch durch das Kräuterheu aromatisiert wird. Ich habe das schon mal mit einem mit Kräuterheu gefüllten Huhn auf dem Keramikgrill ausprobiert und es hat fantastisch geschmeckt. Wenn man die Holzkiste so gerade eben über bzw. an die Kohlen stellt gibt das Holz zusätzlich ein leichte Raucharoma ab. Einfach herrlich.
Rumpsteak von der deutschen Färse
Mit dem Rumpsteak hatte ich wieder eine ganz ausgezeichnete Fleischqualität, von der ich bisher nicht enttäuscht worden bin. Das Fleisch stammt von der Simmentaler Färse (weibliche Kuh, die noch nicht gekalbt hat). Wer LivingBBQ.de schon eine weile folgt, der weiß, dass ich meine Steaks am liebsten puristisch mit Salz und Pfeffer würze. So habe ich das in diesem Fall auch getan. Bei guter Qualität benötigt es nicht viel drum herum, denn der Eigengeschmack des Rindfleisches soll möglichst erhalten bleiben und dominieren.
Die Vorbereitung Steak und Grill
Die Vorbereitung zum Grillen sind recht simpel. Ich habe das Steak, welches ich gefroren mit dabei hatte, zunächst über Nacht im Kühlschrank aufgetaut. Während ich das Setup für den Grill vorbereitet habe, wurde das Steak aus der Umverpackung befreit, kurz abgespült und wieder getrocknet. Anschließend mit etwas groben Meersalz bestreuen und bei Seite legen. Am Ende hat das Steak dann bis der Anzündkamin soweit war, circa eine Stunde draußen gelegen. Das Salz war etwa 30 Minuten auf dem Fleisch. Nach 15 Minuten habe ich es einmal gewendet.
Für den Grill habe ich einen 3/4 Anzündkamin mit McBrikett Kokoko Kohlen angezündet und diese für indirekte Hitze auf einer Seite meines Grills verteilt. Die Temperatur am Deckelthermometer habe ich auf etwa 160 Grad eingeregelt und kurz vor Erreichen der circa 48 Grad die Lüftung voll aufgemacht.
Steak rückwärts grillen
Wie Eingangs schon erwähnt ist die Methode des Steak rückwärts grillens in meinen Augen nach Sous Vide die schonenste Methode ein Steak zu garen. Durch die über längere Zeit gleichmäßig einwirkende Hitze gart das Fleisch sehr gleichmäßig und hat fast keinen grauen Rand. Erst zum Ende des Garvorgangs wird das Steak dann bei extrem hoher Hitze direkt auf der Gussplatte, in der Pfanne oder dem Grillrost nochmals scharf angegrillt, so dass die Oberfläche karamellisiert (Maillard Reaktion).
Das Steak wird bevor es jetzt in die Heugarschale mit den Aromatic Herbs kommt nochmal mit etwas Olivenöl eingerieben und dann in die Holzschale gelegt. Diese stellst du dann ziemlich dicht an die Kohlen heran, aber nicht darüber. Hier wird das Steak jetzt bis zu einer Kerntemperatur von 48 Grad bei geschlossenem Deckel gegart.
Ich möchte später eine möglichst große Fläche auf dem Steak mit einer schönen Kruste haben, deshalb bevorzuge ich das Anrösten bei hoher Hitze auf der Gussplatte. Da ich nicht alles an Equipment mit in den Urlaub nehmen konnte, habe ich eine Gusspfanne benutzt. Damit die Gusspfanne möglichst hohe Hitze hat, habe ich diese von Beginn an mit in den Grill über die Kohlen gestellt.
Kurz bevor die circa 48 Grad erreicht waren, habe ich die Lüftungen des Grills voll geöffnet. Das Messen der Kerntemperatur im Fleisch gelingt am Besten mit einem Einstechthermometer (Preis Tipp!) bei regelmäßiger Kontrolle oder aber mit einem einfachen Grillthermometer, bei dem der Fühler ständig im Fleisch steckt. Bei offenem Deckel dann wurde das Steak dann auf 54 Grad Kerntemperatur gegrillt. Hier entscheide natürlich dein persönlicher Geschmack!
Kerntemperaturen Steak
- Rare: 48-52°C
- Medium Rare ca. 52-54 Grad
- Medium 55-59 Grad
- Well Done >60 Grad
Da ich das Steak noch in die Küche bringen musste und in Tranchen aufschneiden, sind in dieser Zeit auch noch ca. 2-3 Min vergangen in denen das Fleisch Zeit hatte zu ruhen. In dieser Zeit findet ein Temperaturausgleich des Fleischkerns mit der Fleischoberfläche statt und die Temperatur steigt noch ein wenig an. Wir haben das Fleisch mit etwas Salat und Bruschetta gegessen, super lecker!
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Fazit:
Ein herrliches Stück Fleisch mit dem leichten Raucharoma und Aroma vom Kräuterheu. Ich finde die Steak rückwärts grillen Methode einfach genial, auf dem Foto kannst du erkennen wie schön gleichmäßig das Stücke Steak vom Simmentaler Rind gegart worden ist. Das Kräuterheu trägt sein übriges dazu bei. Tolle Kiste!
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Zutaten
- 1 Stück Steak pro Person
- Fleur de Sel
- Tellicherry Pfeffer frisch gemahlen
- Olivenöl
Anleitungen
- Das Steak falls es gefroren ist, rechtzeitig auftauen und ca. 1 Stunde vor Grillbeginn aus der Verpackung befreien und kurz abwaschen und trocknen
- Ca. 30 Min. vor dem Auflegen das Fleisch von beiden Seiten salzen. In der Zwischenzeit den Grill für indirekte Hitze (ca. 150 Grad) vorbereiten. Die Kräuterheuschale aus der Verpackung befreien und bereit halten.
- Wenn der Grill startklar ist, die Steaks in die Kräuterheuschale legen und möglichst dicht an die Kohlen legen, damit die Kiste etwas Hitze abbekommt. Die Gusspfanne schon mit auf den Grill stellen und heiß werden lassen. Kurz vor erreichen der ersten Zieltemperatur von ca. 48 Grad Celsius, die Lüfter öffnen damit der Grill mehr Hitze bekommt. Nach erreichen der Zieltemperatur von ca. 48 Grad Celsius, die Steaks in die Pfanne legen und von beiden Seiten anbraten, so dass die gewünschte Kerntemperatur erreicht wird. Vor dem Aufschneiden zwei bis drei Minuten ruhen lassen, aufschneiden mit Salz und frisch gemahlenem Pfeffer bestreuen und dann heißt es gute Appetit!
Notizen
- Rare: 48-52°C
- Medium Rare ca. 52-54 Grad
- Medium 55-59 Grad
- Well Done >60 Grad