„Wie zünde ich einen Grill richtig an?!“ ist eine der häufigen Fragen, die man insbesondere in der Sommerzeit oder der sogenannten Grillsaison immer wieder gestellt bekommt. Besser noch wäre die Frage, „wie zünde ich den Grill sicher an?“, denn die Sicherheit beim Grillanzünden ist ganz wichtig. Dazu kommen häufig die Fragen
- Welche Grillkohle soll ich kaufen?
- Welchen Grillanzünder soll ich nehmen?
Grillanzünden leicht gemacht – Niemals Spiritus verwenden
Im Grunde ist das Anzünden eines Grills recht einfach, wenn man nur ein paar Dinge beachtet. Nicht zuletzt führt die Beachtung dieser „Regeln“ auch dazu, dass man im Umgang mit dem Feuer das Risiko minimiert.
Eines vorweg, ein „no go“ ist das Benutzen von flüssigem Grillanzünder (Spiritus) jeglicher Art. Das Zeug stinkt wie Hölle und ist zu dem viel zu gefährlich! Insbesondere wenn man Gäste hat oder auch Kinder, die um den Grill stehen verbietet sich der Einsatz von flüssigem Grillanzünder in meinen Augen. Leider gibt es immer noch genug Menschen, die das nicht glauben wollen und deshalb sind auch Jahr für Jahr die Zeitungen voll von Berichten über Unfälle im Zusammenhang mit dem Anzünden eines Grills.
Ich benutze ausschließlich ungefährliche feste Grillanzünder, das ist ungefährlich und eine saubere Sache. Damit kommt man sicher durch die Grillsaison. Je nach Grill verwende ich auch einen solchen Anzündfön. Das Teil ist ebenfalls super, wenn man eine Steckdose in der Nähe hat. Eine günstiger Variante ist dieser Kaminanzünder „Dragonfire“. Ein Fön als Grillanzünder bietet sich insbesondere bei Holzkohle an, da diese sich schnell entzündet.
Wer seinen Grill sicher und schnell anzünden will, kauft sich einen Anzündkamin (AZK). Den bisher ausgereiftesten Anzündkamin hat für meinen Geschmack immer noch die Fa. Weber im Programm! Der unterscheidet sich in seinem Aufbau von den billig Anzündkaminen dahingehend, dass das innen liegende Gitter pyramidenförmig nach oben zuläuft und nicht nur flach in den Kamin eingebaut ist! Das hat den großen Vorteil, dass die Kohlen gleichmäßiger und damit auch schneller durchglühen! Ein weiterer Vorteil ist die Lebensdauer des Weber AZK. Der ist robuster gebaut als die meisten anderen billigen Kamine, so dass auch hier gilt, wer billig kauft, kauft zwei- oder dreimal. Wer für unterwegs einen Anzündkamin sucht, der sich gut verstauen lässt, sollte sich mal den Klappkamin von McBrikett anschauen. Ein faltbarer Anzündkamin, wirklich praktisch!
Anzünden am Beispiel eines Weber Kugelgrills:
- Den Grill auf einen sicheren stabilen und feuerfesten Untergrund stellen.
- Den Anzüdkamin stellt man entweder auf eine Feuerfeste Unterlage oder aber in den Kugelgrill auf den Kohlerost, so mache ich das jedenfalls immer.
- Dann wird der AZK mit den Grillbriketts gefüllt und zum Anzünden nimmt man nun 2-3 Anzünder, legt sie mittig unter den AZK und entzündet sie.
- Anschließend den AZK darüber stellen. Die Lüftungslöcher unten am Grill ganz aufmachen.
- Jetzt braucht man eigentlich nichts weiter zu tun, als ca. 30-40 Min. zu warten, bis die Grillkohle mit einer weißen Ascheschicht überzogen sind. Gute Gelegenheit ein Bier aufzumachen… 😉
- Da der Anzündkamin sehr heiß wird, zieht euch unbedingt gute Grillhandschuhe an, bevor ihr den durchgeglühten AZK in den Grill schüttet! Die Grillhandschuhe von z.B. Rösle oder Outdoorchef haben sich bewährt, da es wichtig ist, dass die Handschuhe auch den Unterarm schützen! Wenn ihr nämlich jetzt die Grillkohle in den Grill schüttet, gelangt ordentlich Hitze an den Unterarm! Kauft also nicht so einen billigen Schrott, der euch erstens nicht schützt und zweitens nichts aushält. Aus Leder sollten sie sein und den Unterarm schützen!
- Also Grillhandschuhe an, den AZK mit den durchgeglühten Grillkohle nur in eine Hälfte eures Grills kippen und die zweite Hälfte frei lassen. Das ergibt eine sogenannte Zwei-Zonen-Glut. Damit habt ihr die Voraussetzung geschaffen direkt und indirekt Grillen zu können! Darauf achten, dass die Grillkohle in ihrer Hälfte einigermaßen gleichmäßig verteilt sind. Den AZK außer Reichweite von Kinder wegstellen!
- Jetzt zunächst den Grillrost einsetzen und dann nicht gleich den Deckel auf die Kugel setzen, sondern den Grill noch ca. 5-7 Min. offen lassen. Das führt dazu, dass die Grillkohle nochmal richtig Luft nehmen und auf Temperatur kommen.
- Nach dieser Zeit, der Grill Rost dürfte jetzt auch heiß sein, kann man diesen noch abbürsten, falls er vom letzten Grillen noch etwas schmutzig ist. Hiefür verwendet man am besten eine langstielige Grillbürste. Bewährt hat sich seit einem Jahr diese Grillbürste hier. Die ist robust und hat eine lange Lebensdauer. Bei den meisten Billigbürsten geht der Bürstenkopf recht schnell kaputt.
- So, jetzt aber den Deckel aufsetzen und den Grill einregeln. Hierauf kommt es jetzt darauf an, welche Temperatur ihr gern haben möchtet. Mit ein wenig Übung hat man den Bogen schnell raus.
Das war es im Grunde schon, wenn der Grill die gewünschte Temperatur hat, kann es losgehen!
Viel Spaß beim Grillen!
PS: Sollte nach dem Grillen noch sichtbar brauchbare Grillkohle im Grill sein, schließt alle Lüftungsschieber und erstickt die Grillkohle Die könnt ihr nämlich beim nächsten mal wieder mit in den Anzündkamin schmeißen und wiederverwenden. Das gillt in der Regel aber nur für hochwertige Grillkohle Briketts, wie die Kohlen aus Kokosnussschalen von McBrikett oder den Profagus Grillis aus gepresster Buchenholzkohle!
Wie man den Grill einregelt, erfährst du in der Anleitung zur Temperatursteuererung am Bespiel des Kugelgrills.
Sehr viele nützliche Informationen!
Danke =)
Hallo Oli,
Danke für deine Beiträge. Für mich als Anfänger sehr hilfreich. Kann ich den grill auf diese Weise auch entzünden, wenn ich eine konstante Temperatur von 130 Grad haben möchte, oder ist es nicht mehr möglich die Temperatur durch Regulierung der Lüfter so weit runter zu bekommen?
Hi,
danke für deine Rückmeldung. Wenn du sowieso vor hast nur 130 Grad zu halten, dann gleich weniger Kohlen. Das Ganze hängt natürlich auch von deinem Grill ab und der Grillkohle, Außentemperatur etc. Den Grill von >200 Grad Ausgangstemperatur so weit herunter zu regeln, geht auch, aber dauert halt. Solltest du vorhaben Pulled Pork oder Ribs zu machen könntest du auch einen Minion Ring legen. Findest du auch hier im Blog.
Beste Grüße
Olly